Die trockene Beschreibung lautet: Ein Spieler versteckt einen Gegenstand und ein oder mehrere andere Spieler versuchen ihn zu finden. Insofern hört sich das mit der modernen Schatzsuche etwas übertrieben an, aber manche Geocaches sind wirklich verdammt große Schätze, glaubt mir! ;) Während bei den üblichen Kinder-Versteckspielen das abzusuchende Areal doch eher überschaubar ist, ist das Spielfeld beim Geocaching die ganze Erde. Nahezu überall gibt es Verstecke und es werden unterschiedlichste Behälter versteckt. Damit die Suchenden überhaupt eine Chance haben, ein Versteck zu finden, veröffentlicht der Verstecker die GPS-Koordinaten des Ortes im Internet. Der allererste Geocache überhaupt wurde von Dave Ullmer am 02. Mai 2000 in Oregon versteckt.
Ja genau genommen wissen die Suchenden mit den Koordinaten schon sehr genau, wo sie hinmüssen. Allerdings gibt es da doch noch ein paar Herausforderungen. ;) Zum einen ist die Technik nicht so genau, dass man zu den Koordinaten hinläuft und nur noch zugreifen muss. Je nach Umgebung kann die Genauigkeit der GPS-Geräte schon mal auf 10m heruntergehen, im besten Fall liegt sie bei 3m. Mit anderen Worten: Wenn man im Wald an den veröffentlichten Koordinaten steht und sich bis zu 10m in jede Richtung umsehen muss, kann das Finden eines Verstecks durchaus herausfordernd sein.
In den allermeisten Fällen freut man sich erst mal. ;) In jedem Cache befindet sich ein Logbuch, in dem man seinen Fund mit Datum/Uhrzeit einträgt. So kann der Verstecker des Caches ("Owner") prüfen, wer seinen Cache bereits alles gefunden hat. Zusätzlich kann man seinen Fund auch online im Portal eintragen, auf dem man sich die Informationen zum Cache besorgt hat. Gerade für die Kleineren wird es aber spannend, wenn aufgrund der Cachegröße auch Tauschgegenstände in der Dose enthalten sind. Beim Tauschen gilt: Immer etwas Gleichwertiges in den Cache legen, wenn man etwas entnimmt! Leider kommt es oft vor, dass höherwertige Dinge entnommen als umgekehrt hineingelegt werden und deshalb der Inhalt über die Zeit "verramscht". Leider finden sich auch immer wieder Dinge in Geocaches, die dort einfach nicht hineingehören. Süssigkeiten und sonstige Lebensmittel locken Wildtiere an und sollten nicht in Geocaches gelegt werden. Gleiches gilt nat. für illegale Dinge wie Waffen, Munition oder Drogen und auch gefährliches wie Feuerwerk, Alkohol und pornographische Werke haben in einem Cache nichts verloren.
Ja das funktioniert bei allen Geocaches vom Typ "Traditional". Es gibt jedoch darüber hinaus diverse weitere Geocache-Typen, die alle ihren eigenen Reiz haben. Multi-Caches starten beispielsweise an den Koordinaten aus der Cache-Beschreibung, man findet jedoch nicht sofort den "Schatz", sondern muss an der ersten Fundstelle ("Stage") zunächst eine Aufgabe lösen oder Informationen ermitteln, anhand derer sich die Koordinaten für die nächste Station errechnen lassen. Dieses Spiel geht dann solange weiter, bis man am Ende das "Finale", den eigentlichen Geocache findet. Ein weiterer beliebter Cachetyp ist der Rätselcache ("Mystery/Unknown Cache"). Hier muss zunächst zuhause ein Rätsel gelöst werden, ehe man die Startkoordinaten erhält. Dort kann entweder direkt das Finale versteckt sein oder ein Multi-Cache schließt sich an. Weitere Geocache-Typen sind Earth-Cache, Webcam-Cache, Letterbox (Hybrid), Virtual Cache, Whereigo Cache und Event-Caches. Zu Event-Caches treffen sich die Geocacher zu unterschiedlichsten Anlässen, oftmals kann man in geselliger Runde klönen und auch etwas essen. Wer in das Spiel hineinschnuppern und sich vorab erst einmal informieren möchte kann sich auf solchen Treffen viele wertvolle Tipps und auch Cache-Empfehlungen holen.
Anfangs hatten die Spieler keine große Auswahl und mussten zwingend einen Outdoor-GPS-Empfänger benutzen. Heutzutage tut es schon jedes gängige Smartphone mit einer entsprechenden App, die es für jedes Betriebssystem gibt. Das ist auch der Hauptgrund, dass sich die Zahl der Geocacher in den letzten Jahren dramatisch erhöht hat. Ein Nachteil der Smartphones ist jedoch die Akku-Leistung. Bei dauerhaft eingeschaltetem GPS und Display geht schnell mal der Saft aus. Von daher bei einer längeren Tour in der freien Natur besser noch einen Fallback wie die gute alte Wanderkarte einpacken, damit man nicht ein Fall für die Rettung wird und auch eine Taschenlampe kann sich als sehr hilfreich herausstellen! ;)
Es gibt nicht "den einen Geocache", jedes Versteck ist unterschiedlich und bei manchem Owner auch eine tolle Bastelarbeit. Damit man sich für die Suche zumindest auf die Größe einstellen kann, werden die Geocaches mit einer Größenangabe gelistet. Mikro (Oftmals eine Filmdose oder ein sog. "Petling"), Small (meist eine Plastikdose in der Größe einer Butterdose), Regular (Die klassische Versteckdose in der Größe von mindestens 1 Liter Fassungsvermögen, früher sehr oft alte Munitionskisten) und Large (sehr große Dosen, in die richtig was reinpasst). Zusätzlich gibt es auch noch Nanos, die mit einem Magnet an einem Stück Metall haften. Diese kleinen Scheisserchen sind kaum größer als ein Fingernagel und es empfiehlt sich eine Pinzette mitzunehmen, um das Logbuch herauszupuhlen.
Auch hier erlebt man manches Mal sehr überraschende Verstecke. Der Klassiker aller Verstecke ist die gute alte Baumwurzel. In Stadtgebieten werden sehr häufig Filmdosen mit einem Magnet an Schilder, Leitplanken u.ä. gehängt. Der Schwierigskeitsgrad eines Geocaches wird in der D-Wertung (Difficultiy) im Listing angegeben. D1 ist die leichteste Stufe, D5 die schwierigste, hier dauert das Finden auch bei sehr erfahrenen Cachern oftmals recht lange. Eine zusätzliche T (Terrain) Einstufung im Listing gibt ein Indiz, wie herausfordernd der Weg zum Cache ist: T1 bedeutet ebenerdig und kann auch von einem Rollstuhlfahrer erreicht werden, T5 als schwierigste Einstufung erfordert zusätzliche Spezialausrüstung, wie z.B. Kletterausrüstung, Taucherausrüstung usw.
Aber natürlich, denn nur so funktioniert das Spiel! :) Für Deinen ersten Geocache solltest Du Dir aber in jedem Fall etwas Zeit nehmen, auch wenn der Drang sehr groß ist, auch endlich selbst einen Cache auszulegen und zu sehen, wer ihn alles findet. Die Erfahrung zeigt, dass man gut daran tut erst einmal selbst eine gewisse Menge Dosen gefunden zu haben, damit man einschätzen kann, wie alles funktioniert und vor allem was Spaß macht. Als eiserne Grundregel sollte man beachten, dass ein Geocache schon einen Grund haben sollte. Einen Cache zu verstecken, nur weil man es kann, ist def. der falsche Weg! Frage Dich selbst, ob Du Dich gerne an einen Ort locken lässt, wo es nichts zu sehen gibt und dann nur eine Filmdose an einem Schild hängt? Wenn Dir das Spaß macht, dann lege selbst auch solche Caches. :) Wenn Du lieber draußen in der Natur unterwegs bist und Dich freust, wenn Du an einer tollen Stelle im Wald mit einer schönen Aussicht eine richtig große Dose mit reichlich Inhalt zum Tauschen findest, dann leg Deinen ersten Cache am besten in den Taunus und sag uns Bescheid, wir kommen und machen den dann gerne! :)